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Royal Trux: White Stuff (Albumkritik)


Royal Trux


Royal Trux: White Stuff (Fat Possum)



Nur sehr wenige Bands sind so zerrüttet, ja gestört wie Royal Trux, die nach 13 Jahren, in denen sie nur miteinander sprachen, wenn eine ihrer Katzen starb, wieder zusammenfanden. Seit 1988 veröffentlichten diese beiden voneinander Abhängigen früheren Drogensüchtigen – Neil Hagerty und Jennifer Herrema – 10 Alben mit zähflüssigem Rock, die sich durch klangliche Abenteuer, eine Fixierung auf die Rolling Stones und jene Art von Angeberei, die nie weit vom Elend entfernt ist, auszeichnen.

Schließlich ließ ein Mitglied des Duos das andere in eine psychiatrische Anstalt einweisen, weshalb dieses 11. Trux Album wahrlich unerwartet kommt – ein Werk, das mit Hilfe von E-Mails und einem Tontechniker eingespielt wurde, um die fragile Détente aufrechtzuerhalten. Hagerty wollte das Album Championship Pizza nennen. Herrema setzte sich durch.

White Stuff wirkt wie ein Versuch, spät in der Karriere noch einmal ordentlich Geld zu verdienen, weshalb es nicht so unterhaltsam sein sollte. Doch Songs wie das wissende „Suburban Junky Lady“ können es mühelos mit den Klassikern aus Royal Trux' Glanzzeit aufnehmen und erfreuen mit ausgeprägteren Melodien und reichlich Groove.

Zu bemerken sind Ideen im Überfluss und unerwartet hochwertige Produktion, die auf Highlights wie „Sic ’Em Slow“ die psychedelische „heaviosity“ des Duos in den Vordergrund rückt. Hagertys Gitarrenspiel ist so wirr und unstrukturiert wie eh und je, aber der Gesang des Duos spielt über das ganze Album hinweg Fangen, was berührend ist. Phasenweise hat man das Gefühl, als hätten sie nie eine schöpferische Pause eingelegt.



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