Boy George. Sie haben von ihm gehört, oder nicht? Wurde zuletzt gesehen, als er benutzte Kondome auf amerikanischen Straßen aufklaubte. Davor sammelte er im Rahmen gerichtlich verordneter gemeinnütziger Arbeit ebenfalls Müll auf. Wie dem auch sei, er ist eine tragische alte Witzfigur, die nicht wirklich dazu berufen ist, anderen Ratschläge irgendwelcher Art zu erteilen, denn „war schon dort, habe ich schon gemacht, habe ich alles schon gesehen“ zählt nicht, wenn man selbst so seltsam drauf ist.
Was mich, wenn auch ein wenig unbeholfen, zu der Tatsache bringt, dass Boy George hinterfragt, warum Lady Gaga das Bedürfnis verspürte, über ihren Drogenkonsum zu reden.
Richtig. Boy George stellt jemandes Verhalten in Frage. Jener Boy George, der vor nicht allzu langer Zeit im Drogenrausch einen männlichen Begleiter mit Handschellen fesselte.
Ihm missfiel, dass Lady Gaga letzte Woche öffentlich bekannte, sie sei eine „gelegentliche“ Drogenkonsumentin.
George sagte:
„Hätte Lady Gaga zu befürchten gehabt, demnächst als Drogenkonsumentin geoutet zu werden, dann würde ich ihr Geständnis gegenüber Vanity Fair, dass sie eine ‚gelegentliche’ Kokainschnüfflerin ist, verstehen.“
„Als ehemals Abhängiger, der weiß, wie gefährlich ‚gelegentlicher’ Konsum ist, kann ich mir keinen Grund denken, warum Lady Gaga ihrem jungen Publikum das mitteilen sollte.“
Weil, Mr. O´Dowd, die meisten Leute in einem Club ein paar Pillen einwerfen können, ohne dann gleich jahrelang zugedröhnt durchs Leben zu stolpern.
Er meinte weiter:
„Man muss sich fragen, wie sehr Lady Gaga die Dinge im Griff hat. Bis jetzt wirkte sie fast ärgerlich professionell und konzentriert, weshalb das gar nicht zu ihr passt.“
Er fügte dann noch etwas so Irritierendes hinzu, dass vernünftige Leser sich schon vorbeugend selbst schlagen sollten:
„Ist die Aussage, man sei ‚gelegentlicher’ Drogenkonsument, nicht so ähnlich wie die Behauptung, man sei bisexuell? Das bedeutet doch, dass man voll auf Droge ist.“
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