Ghostpoet: Shedding Skin (PIAS)
Ghostpoets Obaro Ejimiwe hat seit seinem Debütalbum mit der Herausforderung zu kämpfen, den hohen Erwartungen der Kritiker gerecht zu werden. Das Genregrenzen sprengende Peanut Butter Blues & Melancholy Jam wurde 2011 für den Mercury Preis nominiert, während der 2013 erschienene Nachfolger Some Say I So I Say Light mit zwei Association of Independent Music Award Nominierungen gewürdigt wurde. Hier schlägt er eine neue Richtung ein, die Fans der eisigen, sparsamen elektronischen Beats verstören könnte, die seine Karriere begründeten. Mit einer Begleitband, die aus dem Gitarristen Joe Newman, dem Schlagzeuger John Blease und dem Bassisten John Calvert besteht, begibt sich Ejimiwe geradewegs auf stimmungsvolles Alt-Rock-Territorium. Seine trägen, fast schon als „spoken word“ zu bezeichnenden Takte sind nach wie vor vorhanden, vor allem in der Titelnummer, die sich mit Obdachlosigkeit befasst, und in „That Ring Down the Drain Feeling“, einem mürrischen Blick auf das neu entdeckte Glück einer Ex-Partnerin. Aber er widmet sich hier universelleren Themen als auf seinen vorangegangenen Alben und wendet sich von den bewährten Geschichten von Großstadtproblemen und zu vielen durchzechten Nächten ab. Wenn man von einigen vom Klavier getragenen ruhigen Momenten absieht, klingt dieses Album mit Radiohead-Färbung fesselnd und durchdacht.
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