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VANT: Dumb Blood (Albumkritik)

 

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VANT: Dumb Blood (Parlophone)

 

 

Alle, die mitverfolgten, wie A Tribe Called Quest bei den Grammys eine Grenzmauer in Stücke traten, werden bestätigen, dass wir in einer ungewöhnlich lebendigen Zeit leben, was politisch angehauchte Popmusik aller Art anbelangt. Natürlich hat solches Engagement den Nachteil, dass man für jeden guten Protestsong mit mindestens 10 Bands gequält wird, die musikalisch und textlich im Alter von 15 oder 16 Jahren steckengeblieben sind und über “TONY B-LIAR” jammern. Dumb Blood, das Debütalbum der aus London stammenden Band VANT, fällt leider zweifellos in letztere Kategorie. Der Sound ist alltäglicher Nu-Grunge, weshalb dieses Werk fast ausschließlich aufgrund der peinlich tölpelhaften Texte des Sängers Mattie Vant aus der Masse hervorsticht: Stellen Sie sich Bush vor, hätte Gavin Rossdale in einer großen Buchhandlung Chomsky for Dummies überflogen, bevor die Band Razorblade Suitcase aufnahm. „The Answer“, der erste Song auf Dumb Blood, reduziert die „besondere Beziehung“ (“special relationship”) auf das wohlüberlegte Couplet “You’re from England, well Hello there my brother / Keep sucking my dick, while my friend fucks your mother”, während „Peace and Love“ schon hoch anzurechnen ist, dass es die Welt nicht dazu auffordert, in perfekter Harmonie zu singen. “It’s time to wake up”, schrieb Vant in einem Brief, der die Veröffentlichung von Dumb Blood begleitete und in dem er die Absichten der Band erläuterte. Sollte dies der Soundtrack für die Revolution sein, wäre ein „lie-in“ (aus Protest im Bett bleiben wie John Lennon und Yoko Ono) vorzuziehen.

 

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