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Son Lux: Bones (Albumkritik)

 

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Son Lux: Bones (Glassnote)

“This moment changes everything”, erschaudert Son Lux, während eine Trommel etwas durchschlägt, was wie Betonblöcke klingt, Chorsamples anschwellen und verzerrte Streicher schläfrig herumflattern wie mechanische Schmetterlinge, die man dringend aufziehen sollte. Bones bemüht sich zumindest redlich, die Grenzen der Popproduktion zu sprengen. Lux hat hier mit Sufjan Stevens, Lorde und Boots, Produzent von Beyoncé, zusammengearbeitet, was den electro-klassisch/experimentell/R&B-Stil andeutet, dem er sich widmet. Doch sein Versuch, diese Genres auf diesem Album zu verschmelzen, ist fast zu ambitioniert, um anhörbar zu sein. Stimmen werden als Instrumente eingesetzt, Rhythmen kämpfen um ein wenig Raum, Tracks haben mehr Höhe- und Tiefpunkte als das Finale eines Musicals von Andrew Lloyd Webber und es gibt hier so viele Knochen zermalmende Klangtexturen, dass man das Gefühl hat, die Ohren würden mit einem Bohrer traktiert. Jenseits des theatralischen Getöses von Songs wie „Flight“ und „This Time“, sind jedoch simplere Vergnügen zu finden, etwa die filmische Dunkelheit von „I Am the Others“ und das folkigere „Undone“, das die perfekte Balance zwischen komplexen Rhythmen und verlockenden Akustikgitarren-Licks findet. Mitunter muss symphonischer Pop nicht bis zum Rand mit Klängen und Instrumenten vollgepackt sein, um seine Wirkung zu entfalten.

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