Das Neueste

Mei ist der beste FPS-Troll seit TF2s Scout

 

overwatch mei troll 01

Vor Zwei Jahren wurde heiß über den mit Abstand ärgerlichsten Team Fortress 2 Charakter diskutiert: The Scout. Seit vor kurzem Overwatch erschienen ist, ist es leicht, Parallelen zwischen den Charaktere der beiden Spiele zu ziehen, auch wenn sie sich im Grunde sehr unterschiedlich spielen. Mercy und Medic. Torbjorn und Engineer. Junkrat und Demoman. Und die logische Verbindung mag zwar zwischen Scout und Tracer — beide schnell, schwächlich und „bursty“ -, bestehen, aber ich meine, dass es eine noch passendere Verbindung/Ähnlichkeit gibt.

Mei ist The Scout von Overwatch, weil kein anderer Charakter seine Gegner so zur Raserei bringen kann. Sie ist womöglich mein liebster Videospielcharakter aller Zeiten.

Mei ist der leibhaftige Troll. Sie kann die Gegner einfrieren, eine riesige Wand unüberwindbaren Terrains kreieren und genau in dem Moment, in dem man glaubt, sie getötet zu haben, unsichtbar werden und sich heilen. Tracer ähnelt dem Scout, was den Spielstil anbelangt, doch Mei ist die Overwatch Verkörperung dessen, wie es sich anfühlt, gegen einen guten Scout zu spielen – nur dass man hier nicht von einem Bostoner mit beißendem Humor beleidigt wird, sondern mit einem fröhlichen jungen Mädchen konfrontiert ist, das ständig lächelt und Witze macht, bei denen es um Eis geht. Sie ist das reine Böse, und wenn man sie kommen sieht, setzt Panik ein.

Ich liebe Mei – und das liegt nicht nur an ihrem überwältigenden Potenzial, Gegner zu verwirren und zu verärgern. Sie ist ein sehr vielseitiger Charakter. Meis Fähigkeit, große Teile der Karte mit Wänden abzusperren und ihre Ultimate Fähigkeit suchen ihresgleichen – kein anderer Charakter kann einen Gang fünf Sekunden lang komplett absperren. Auch wenn sie überhaupt keinen Schaden verursachte, könnte sie für ein Team sehr wertvoll sein, da die Wirkungen ihrer Fähigkeiten schon für sich allein sehr stark sind. Sicher, sie wäre nicht wirklich brauchbar, aber sie könnte noch immer einfrieren, Zonen absperren und Feinde ärgern.

Dass sie zusätzlich noch durchaus beachtlichen Schaden zufügt, ist nur das Tüpfelchen auf dem i. Mei ist einer der besten Charaktere im Spiel, was Duelle 1v1 anbelangt, und ihre Combo kann nahezu alle Nicht-Tank-Helden problemlos ausschalten. Halten Sie Linksklick (LMB) gedrückt, bis die Feinde eingefroren, rechtsklicken (RMB) Sie dann, um ihnen in den Kopf zu schießen und gehen Sie schließlich in den Nahkampf über, um ihnen den Rest zu geben. Die einzigen Helden, gegen die sie im Nahkampf nicht bestehen kann, sind Reaper (der besiegt werden kann, wenn Sie ihm zuvorkommen) und McCree, der Mei mit seinem Flashbang betäuben (stun) wird, ohne auch nur ins Schwitzen zu geraten.

Offensichtlich ist die starke Konzentration dieser Heldin auf alles, was mit Eis zusammenhängt, sehr unterschiedlich von dem, was The Scout zu bieten hat. Zu Feinden zu sprinten und ihnen mit dem Baseballschläger eins überzuziehen, sieht ganz anders aus als Meis cooler, gefasster Gang und ihre Eis-Schusswaffe, aber beides versetzt Ihren Feind in dieselbe Gefühlslage. In dem Moment, indem Ihr Gegner Sie sieht, weiß er, dass er nur sehr wenig Zeit hat, einen Weg zu finden, Sie zu stoppen oder zu fliehen, ehe es zu spät ist. Dies wird durch die visuelle Gestaltung von Meis Einfrieren-Aktion (freeze) und die dazugehörigen Geräusche verdeutlicht – Frost füllt langsam die Ränder des Bildschirms und das Geräusch sich verfestigendes Eises lässt Panik aufkommen, da es vermittelt, dass man dringend etwas unternehmen sollte, auch wenn der Tod einen langsamer ereilt als durch den Schuss einer abgesägten Schrotflinte.

Mei und ihre Eiseffekte wirken einfach so deplatziert in einem wettkampfmäßigen (competitive) First-Person-Shooter, selbst inmitten Overwatch ohnehin schon verrückten Charakterdesigns. Sie ist ein seltsames und einzigartiges Konzept in einem Shooter, denn in den meisten Spielen dieses Genres verfügen über keinerlei MOBA-artige Gruppenkontroll-Effekte (crowd control effects) und schon gar nicht über einen Charakter, bei dem sich alles um diese dreht. Sie schießt nicht mit Kugeln und schwingt keinen Hammer, und rein technisch ist sie weder Soldatin noch Kriegerin – nur eine Klimaforscherin, die Amok läuft, um den Planeten zu retten.

Das ist zum Teil der Grund dafür, dass es so frustrierend ist, gegen sie zu spielen, auch wenn sie nicht unbedingt unfair oder zu stark (OP) erscheint. Es ist leicht zu erkennen, dass ein Charakter wie Mei nicht in der Lage sein sollte, einen erfahrenen Super-Soldaten oder einen kybernetischen Ninja zu töten – sie wirkt, als sollte sie überhaupt nicht in einem Spiel wie diesem dabei sein. Aber ich bin froh, dass sie es doch ist, denn einen Charakter zu haben, der in Feinden Panik auslösen und so dafür sorgen kann, dass diese völlig den Kopf verlieren, ist in einem kompetitiven Shooter sehr wertvoll.

Es gibt sowohl in TF2 als auch in Overwatch zahlreiche Charaktere, die feindliche Pläne durchkreuzen oder Feinde ablenken, so die Gegner aus ihrer Komfortzone drängen und ihrem Team ermöglichen, diese Schwäche der Feinde auszunützen. Aber niemand sonst kann einem dieses Gefühl der Ohnmacht, der Hoffnungslosigkeit auf so einem intimen, persönlichen Niveau einflößen, wie es The Scout und Mei schaffen. Sie sind Verwandte im Geiste, Meistertrolle – und in den richtigen Händen absolut furchterregend.

Overwatch - 15 Dinge, die Sie wissen sollten, ehe Sie mit dem Spielen beginnen (Beginner's Guide)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Spass und Spiele Designed by Templateism.com Copyright © 2016 |

2013 - 2016 Spass und Spiele. Designbilder von Bim. Powered by Blogger.