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Eine der besten Skyrim Mods verdankt ihre Existenz einem Schlag ins Gesicht

 

skyrim forgotten city mod 01

 

The Forgotten City ist eine Mod, die seit heute für die PC und Xbox One Versionen von Skyrim: Special Edition (und das gewöhnliche alte Skyrim) erhältlich ist. Das Besondere an ihr ist, dass e sie gar nicht geben würde, hätte nicht irgendein Fremder ihrem Schöpfer Nick Pearce ins Gesicht geschlagen.

 

“I got started writing when I got punched in the face by a complete stranger for no reason“, erzählte Pearce, kurz nachdem er in Australien einen „national screenwriting award“ für seine Mod gewonnen hatte. “I was on my way to work one day, walking along the mean streets of Brighton, and BAM! I wrote my first short story about it, which got a lot of positive feedback.”

 

Das war der Beginn von Pearces schriftstellerischen Abenteuern. Ehe er die Welt der Skyrim Mods erkundete, widmete er sich traditionelleren Formen literarischer Betätigung: er gründete einen Buchclub, las regelmäßig und begann mit der Arbeit an einem Roman.

 

Das war vor vielen Jahren, lange vor Fallout 4 und auch vor Skyrim. Und Bethesda war nicht für die Welt verantwortlich, die später einen der besseren Skyrim Modders Australiens inspirieren sollte: es war Obsidian Entertainment, das Studio, dem wir Fallout: New Vegas verdanken.

 

Bild: New Vegas Bounties

 

“Around that time I played a mod for Fallout: New Vegas called New Vegas Bounties by Someguy2000”, erläutert Pearce. “It was amazing, like an official DLC. Maybe even better.”

 

Es ist leicht zu erkennen, warum ihn diese Mod so beeindruckte. New Vegas Bounties wurde im selben Jahr veröffentlicht, in dem New Vegas in den Handel kam, aber sie war erstklassig. 436 eilen neu aufgenommene Dialoge wurden hinzugefügt. Bosse wurden als Alternative hinzugefügt, um Quests zu erhalten und Logikrätsel zu lösen. Sie sorgte auch für die Behebung einiger Balance-Probleme und sie war die erste einer Serie qualitativ hochwertiger Mods, die in den folgenden Jahren erscheinen sollten.

 

“It was a revelation to me that mods could be a vehicle for first class storytelling”, erklärt Pearce weiter. “So when Skyrim came out I started tinkering with the Creation Kit.”

 

Damit begann 2012 eine Reise, die Pearce 1700 Stunden Arbeit kostete. Wie so viele andere Mods wurde The Forgotten City kreiert, wann immer Pearce neben seinem Beruf als Technologie-Anwalt genügend Zeit hatte. Und dieser Umfang wird schon beim Anblick der Design-Dokumente deutlich, denn das „master sheet“ umfasst 100 Seiten. Dazu kommt noch ein zweiseitiger Marketingplan. Für eine kostenlose Mod.

 

 

 

“It evolved a lot over the 3 years”, erzählt Pearce. “I also kept a document in my phone where I wrote random ideas that occurred to me, often in the middle of the night.”

 

“That happened a lot, actually. I’d have an idea at 3:00 AM and get so excited about it I couldn’t get back to sleep for hours. My lovely wife was very understanding. Then I’d regularly transpose those ideas into the master design document.”

 

Viel Arbeit wurde auch in die kleinen Feinheiten investiert. The Forgotten City beginnt mit einer Mitteilung von Cassia, deren Bruder in den Schacht stürzte, der den Eingang in die Forgotten City darstellt.

 

Sie müssen sich nur in den Schacht begeben, um ihn zu finden. Alternativ können Sie Cassia „versehentlich“ in den Schacht stoßen und sie dann töten, wenn sie Ihnen unten Vorwürfe macht.

 

 

Aber das wahrscheinlich Faszinierendste an dieser Mod ist ihre nicht-lineare Struktur. Sie erhalten keine direkten Quests/Aufgaben mit offensichtlichen Markern und Richtungsangaben. Sie können The Forgotten Citys Stadt völlig frei erkunden und selbst herausfinden, was dafür sorgte, dass dieses kleine Utopia unterging.

 

Alles basierte auf Dwarves’ Law (Zwergengesetz), das die Stadt effektiv zusammenhielt und drohte, alle zu töten, wenn irgendjemand ein Verbrechen begeht. Und das sorgte letztlich dafür, dass die Stadt unterging: Irgendjemand verübte ein Verbrechen und Sie müssen herausfinden, wer es war.

 

“The structure of the story is quite complex”, erläutert Pearce. “It’s a non-linear murder mystery investigation where the player is free to go about it in whatever order they please, and the player can use time travel to reset time while retaining knowledge and items they acquired in alternative timelines; this opens up new dialogue options and ways of solving problems.”

 

Er erzählt, dass es mehrere hundert Stunden dauerte, die Struktur zusammenzubasteln, und dass er alles selbst machte. “I didn’t know anyone into modding; I don’t think anyone had attempted the sort of time travel gameplay mechanic I wanted; I enjoyed the intellectual challenge, and I knew that if I ever decided to use the project as a folio piece, it would be an advantage to be able to say that it was all my own work.”

 

 

Der Erfolg der Mod brachte Pearce viel Aufmerksamkeit ein, in seiner Heimat wie im Ausland. Studios aus Australien und den USA traten an ihn heran. “Designing and writing RPGs at a studio like Bethesda, BioWare, or Obsidian would my dream job, but it’s a tough industry and Australia is a long way from the Triple A RPG action, so I’m not holding my breath.”

 

Und es kommt gar nicht so selten vor, dass große Entwickler gute Modders einstellen. Der Schöpfer der Falskaar Mod, die ein neues Gebiet zum Spiel hinzufügt, das ungefähr ein Drittel der Größe Skyrims ausmacht, und mehr als 2 Millionen Mal heruntergeladen wurde, wurden vor zwei Jahren von Bungie angeheuert.

 

Pearce befindet sich noch nicht auf diesem Karrierepfad. Derzeit freut er sich einfach darüber, dass eine neue Fanbasis erstmals in den Genuss seiner Kreation kommt. The Forgotten City wurde bereits mehr als 1000 Mal für die Xbox One heruntergeladen und zählt zu den 10 beliebtesten Mods auf dieser Plattform. Und dazu kommen noch hunderttausende Downloads via ModDB, NexusMods und Bethesdas Website.

 

Und dies ist womöglich noch nicht die letzte Version von The Forgotten City. Pearce kann sich durchaus vorstellen, weitere Stunden in seine Mod zu investieren, um sie auch auf der Nintendo Switch spielbar zu machen. “Skyrim on a Switch sounds awesome! It’s hard to imagine Nintendo opening up their system to allow mods if even Sony struggles to embrace mods, but who knows?”

 

Es wird sich zeigen, was die Zukunft bringt.

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