Es ist wie ein Babyphoto, nur dass hier das Baby ein ganzes Team von Mechs ist.
Into The Breach ist ein großartiges Strategiespiel, aber es will mir nicht so recht gelingen, die Fähigkeiten, die ich mit dem Start-Team erlernt habe, auf fortschrittlichere Teamzusammenstellungen zu übertragen.
Das Basis-Spieldesign von Into The Breach belohnt einen dafür, dass man allgemeine Strategien erlernt. Während man im Spiel die ersten paar Versuche unternimmt, lernt man, wie man mit dem Spiel interagieren sollte. Zum Beispiel lernt man, dass es in diesem Spiel ebenso wichtig ist, den Angreifen der Feinde standzuhalten, wie alle Gegner auszuschalten. Man lernt, dass die Erledigung von Aufgaben immer weniger wichtig ist als das Erhalten des eigenen Stromnetzes/Power Grid, das im Grunde die Gesundheit darstellt. Man lernt die wahre Bedeutung von Freundschaft kennen. Letzteres stimmt vielleicht nicht ganz.
Das “starter set” für Into The Breach besteht aus drei Mechs, die Rift Walkers heißen. Sie sind genau das, was sich wohl die meisten Leute vorstellen, wenn man das Wort Mech ausspricht: Sie sind riesige, schwerfällige Maschinen, die aussehen, als könnten Sie großen Schaden verursachen und einiges einstecken. Sie sind sehr Metal Gear REX, wenn Sie wissen, was ich meine..
Mit dem Schlagen, den Kanonen und den Artillerie-Salven der Rift Walkers komme ich mittlerweile sehr gut zurecht, aber es will und will mir nicht wirklich gelingen, diese Fähigkeit auf irgend ein anderes freischaltbares Team von Mechs zu übertragen. Ich habe mich so sehr mit den allgemeinen Strategien der vertraut gemacht, die mir helfen, die Rift Walkers taktisch geschickt einzusetzen, dass es mir allem Anschein nach nicht gelingt und gelingen kann, zu einem der anderen Teams zu wechseln, die mir zur Verfügung stehen.
Meine fleißigen, wirklich hart arbeitenden Rift Walkers.
Diese anderen Teams machen Dinge, die sich von den direkten Angriffen und der direkten Bewegung der Rift Walkers unterscheiden. Die Rusting Hulks verschießen Rauchwolken, die feindliche Attacken unterbrechen/unmöglich machen und den Gegnern mit der Zeit Schaden zufügen. Die Steel Judoka bewegen die feindlichen Vek so, dass diese einander attackieren und sich mehr oder weniger selbst besiegen. Sie alle funktionieren auf radikal andere Art als meine vertrauten schlagenden und schießenden Roboter und mir will es nicht gelingen, auf diese strategisch völlig neuen Arten zu denken.
Um eines klarzustellen: Ich glaube nicht, dass dies die Schuld des Spiels ist. Es passiert immer, wenn ich mir ganz bestimmte Taktiken für ein Spiel antrainiert habe, denn dann habe ich Schwierigkeiten, flexibler zu agieren. Das ist im Fall von Into The Breach wirklich frustrierend, weil es ein so großartiges Spiel mit vielen Möglichkeiten, es strategisch anzulegen, ist. Ich kann einfach diese strategischen Möglichkeiten und Freiräume nicht entsprechend nutzen.
Das Schlimmste ist, dass ich nun befürchte, dass es mir bei anderen Spielen ebenso ergangen ist. Spiele ich Cities: Skylines falsch, weil ich gleich zu Beginn einige schlechte Angewohnheiten annahm? Wie ist es mit Darkest Dungeon? Strategiespiele bauen vor allem auf Wissen auf, weshalb ich glaube, dass ich im Fall von Into The Breach strategisch bei weitem nicht so viel weiß und kann, wie ich bisher angenommen habe.
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