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Bionic Commando Rearmed 2: Diese Wieder-Wiederbewaffnung war wirklich nicht nötig (Test)

 

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2008 veröffentlichte GRIN Bionic Commando Rearmed, ein Remake der ursprünglichen NES-Version von Capcoms Platformer aus dem Jahre 1988. Das Spiel war eine Hommage und es war gut. Warum brauchen wir also nun eine Fortsetzung?

Bionic Commando Rearmed war bekanntlich ein Remake des ersten Spiels. Dass machte Sinn. Ein zweites „Rearmed“-Spiel jedoch, für das es keine Fortsetzung gibt, auf dem es basieren könnte, klingt wie ein Projekt, das nach einer Bestimmung sucht. Und genau so spielt es sich auch.

Da es den ursprünglichen Entwickler GRIN nicht mehr gibt, wurde die Entwicklung der Fortsetzung dem ebenfalls schwedischen Studio Fatshark anvertraut, dem Team hinter dem wenig beeindruckenden Lead & Gold (und dem vielversprechenden Hamilton´s Big Adventure). Das ist eine enorme Herausforderung, denn die Leute sollten im Wesentlichen Bionic Commando 2 erschaffen, die klassische Arcade-Fortsetzung, die Capcom nie zuwege brachte.

Warum Sie sich für dieses Spiel interessieren sollten

Obwohl dies ein gänzlich neues Projekt ist und einige fundamentale Änderungen an der Bionic Commando-Formel vorgenommen wurden, handelt es sich im Grunde immer noch eine Arcade-Spielerfahrung alter Schule. Wen Sie gerne hart und gemein spielen, mit brutalem 2D-Platforming, traditionellen Boss-Kämpfen und einer begrenzten Anzahl an Leben, dann sollten Sie Bionic Commando Rearmed 2 genauer in Augenschein nehmen - es bietet genau das.

Was mir gefiel

Musik: Für viele, auch für mich, war der fantastischen Soundtrack das Highlight des ersten Rearmed-Spiels. Der Komponist dieser Musik, Simon Viklund, der Komponist, der für die Untermalung des ersten Spiels verantwortlich war, ist auch diesmal mit von der Partie und hat Musik geschaffen, die mindestens so gut ist. Geboten werden schwere Chiptunes, die die Mischung aus Gameplay alter Schule und moderner Grafik perfekt ergänzen.

Das Springen: Lassen Sie mich eines klarstellen: Man muss in BCR 2 nicht springen. Man kann sogar, wenn man das Spiel durchgespielt hat, die Möglichkeit freischalten, dieses Feature zu entfernen, da die Level so gestaltet sind, dass man es nicht braucht. Nachdem dies gesagt ist, möchte ich darauf hinweisen, dass sie sehr oft springen werden, weil dies oft die sicherste und sauberste Möglichkeit ist, kurze Distanzen und kleine Hindernisse zu überwinden. Die Furcht, das ständige Springen würde das Spiel irgendwie „ruinieren“, ist unbegründet; das Ganze wirkt definitiv wie ein Bionic Commando-Spiel, nur das man diesmal die Möglichkeit hat, rasch über Tonnen zu springen, anstatt sie mühsam aus dem Weg räumen zu müssen.

Was mir nicht gefiel

Das Schwingen: Das Herz von Bionic Commando – dies unterscheidet das spiel von allen anderen Platformern auf dem Markt – ist seine Schwing-und-Zupack(Haken)-Mechanik. Sie steht im Zentrum des Spiels. Im ersten Rearmed-Spiel gab es damit gewisse Probleme, doch in Rearmed 2 hat sich diese noch gehörig verschlimmert. Die Sache mit dem Haken hat nun einen gehörigen Haken, denn das Ganze fühlt sich irgendwie „unruhiger“ und noch schwieriger an, weil man einmal zum Anhängen und dann noch einmal zum Loslassen drücken muss. Das klingt zwar nicht allzu schwierig, doch in hektischen und kniffligen Platforming-Momenten kann ein versehentlicher Tastendruck dazu führen, dass man in den Tod stürzt, was mir mehr als einmal passierte. Das Seil wirkt auch kürzer und schwingt weniger geschmeidig, was wiederum das Vorwärtsbewegen schwerer macht, als es sein müsste.

bionic-commando-rearmed-2-spencer Bestrafung: Das Gestalten eines Levels erfordert viel Feingefühl, damit der schmale Grat zwischen schwer und unmenschlich hart nicht überschritten wird. Einige der Level von BCR2 fallen eindeutig in die zweite Kategorie. Wann auch immer Wasser oder ein Abgrund vorhanden war, verlor ich alle meine Möglichkeiten zur Fortsetzung, da die oben geschilderten Probleme mit den Seilen es unglaublich schwierig machten, manche dieser Hindernisse zu überwinden. Oftmals wurde die Linie zwischen herausfordernd und frustrierend überschritten – und wer sehnt sich schon nach Frustration, wenn er Videospiele spielt.

Faksimile: Irgendwie wirkt das Spiel nicht ganz stimmig. Das war zu erwarten, denn schließlich handelt es sich um eine Fortsetzung des Remakes eines Spiels, das keine Fortsetzung hatte. Puh. Vom Design der Charaktere, das nicht so charmant ist, über den Humor, der nicht so lustig ist, bis hin zu den Boss-Kämpfen, die eintönig und wenig einfallsreich sind, erweckt Bionic Commando Rearmed 2 oft den Eindruck, man habe es mit dem besten Bionic Commando-Imitator zu tun. Das Spiel ist gut, manchmal nicht vom Original zu unterscheiden, doch bisweilen kann man genau erkennen, dass es nicht dasselbe ist.

Fazit

Als eigenständiges Spiel ist BCR 2 nicht schlecht. Es ist ein herausfordernder, professionell gestalteter Platformer, den jeder, der an Spielen alter Schule (und Frustration alter Schule) interessiert ist, zumindest einmal antesten sollte. Doch als Fortsetzung eines der besten herunterladbaren Spiele aller Zeiten macht der Titel weniger gute Figur, da er in zu vielen wichtigen Bereichen Schwächen aufweist. BCR2 ist als Spiel einfach nicht so wichtig – und nicht so unterhaltsam – wie sein Vorgänger.

Bionic Commando Rearmed 2 wurde von Fatshark entwickelt und von Capcom am 1. Februar für PlayStation Network (gespielte Version) und am 2. Februar Xbox Live Arcade veröffentlicht. Das Spiel ist nur als Download erhältlich und kostet $15. Spielte die Kampagne im Einzelspieler-Modus bis zum Ende durch, spielte einige Level im lokalen Co-op-Modus und probierte ein paar der Challenge Rooms aus.

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