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Iron and Wine: Kiss Each Other Clean (Albumkritik)

 

iron-and-wine-kiss-each-other-clean-cover-art-1 Iron & Wine

Kiss Each Other Clean

(4AD)

starslarge_3einhalb

Wie von einem ehemaligen Dozenten und Vater von fünf Kindern, dessen Gesicht ein Bart von der Größe eines Wäldchens ziert, nicht anders zu erwarten, hat Sam Beam nicht das Geringste für die landläufige Vorstellung von „cool“ übrig. Sein viertes Album unter dem Namen Iron & Wine ist deshalb auch mit Klängen vollgepackt, die ein gehemmterer Indie-Folk-Musiker nicht einmal in Betracht ziehen würde. Der Bass auf „Me and Lazarus“ stolziert einher wie ein Pfarrer auf einer Hochzeit; „Rabbit Will Run“ wird von manisch kreischenden Dudelsäcken heimgesucht; das Saxophon auf „Big Burned Hand“ klingt halb erstickt. Wenn man jedoch über diese Schwächen hinwegsieht und sich auf die Texte konzentriert, fühlt man sich rasch für seine Oberflächlichkeit gestraft. Beam wirkt wie ein neuzeitlicher Prophet, der den kapitalistischen, kriegshetzerischen Westen traurig und gütig betrachtet. Seine exzentrischen Experimente tragen maßgeblich dazu bei, den Ernst seines Unterfangens zu mildern – und lassen einen die die unmittelbare Lieblichkeit der Pianoballade „Godless Brother in Love“ und die honigsüße Nostalgie von „Tree By the River“ umso mehr schätzen.

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