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Really Big Sky (PC): Der Spaß-und-Spiele-Test

 

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Was ist es? Really Big Sky ist ein side-scrolling Shoot-’em-Up im Stile von Klassikern wie R-Type und Gradius, nur mit lauter elektronischer Musik und greller Neongrafik, die den Eindruck vermitteln, man spiele auf einem Rave. Man steuert ein Raumschiff mit einer Laserkanone auf der einen und einem Bohrer auf der anderen Seite. Es wird erwartet, dass man feindliche Schiffe mit dem Laser abschießt und dann schnell auf den Bohrer umschaltet, ehe man einen rauchenden Krater auf einem Planeten hinterlässt, der einem (eher ungelegen) in den Weg kommt.

Die Spielmechanik von Really Big Sky unterscheidet sich in zweierlei Hinsicht von derjenigen der meisten anderen Shoot-’em-Ups: erstens werden die Level nach dem Zufallsprinzip generiert (innerhalb gewisser Parameter, die vom Designer vorgegeben wurden); zweitens kann man Upgrades für sein Raumschiff erst erwerben, wenn man im spiel gestorben ist – und man hat nur ein Leben. Das bedeutet, dass man sich das Layout eines Levels oder das Verhalten der Feinde und den Rhythmus, in dem sie auftauchen, nie wirklich einprägen kann. Außerdem stirbt man zu Beginn sehr oft, bis man heraußen hat, was einen tötet, und man genug Punkte gesammelt hat, um sich erste Upgrades zuzulegen. Mir erging es jedenfalls so. Aufgrund des eher dürftigen Tutorials und der nicht vorhandenen Möglichkeit, sich schwierige Abschnitte zu merken, starb ich ungefähr zehn Mal, ehe ich den ersten Level schaffte. Zum Glück sind die ersten Upgrades billig. Je besser man sich im Spiel zurechtfindet, desto leichter fällt auch das Sammeln von Credits, mit denen man moderne Annehmlichkeiten wie Schilde, Motorupgrades, durchschlagskräftigere Waffen und so weiter anschaffen kann. Da diese Verbesserungen übereinander gelagert werden, wird Ihr Raumschiff mit der Zeit immer besser, selbst wenn Sie noch so schlecht spielen.

Really Big Sky bietet zudem Unterstützung für den Xbox 360 Controller, Co-op für 2- 4 Spieler (hierfür sind Xbox 360 Controller erforderlich) sowie fünf weitere freischaltbare Spielmodi.

Wer entwickelte es? Boss Baddie ist ein Zwei-Mann-Unternehmen aus Großbritannien, das schon zwei Indie-Spiele für den PC veröffentlicht hat: Lunneye Devitsy, einen Platformer mit Puzzleelementen, und Wake, in dem man einen Techniker spielt, der aus einem sinkenden Schiff entkommen muss. Obwohl man nicht behaupten kann, die beiden Entwickler hätten die Welt im Sturm erobert, scheinen sie ein Gespür für skurrile Spielmechanik und kleine Variationen etablierter Genres zu haben (technisch gesehen, ist Really Big Sky ein Upgrade von Big Sky aus dem Jahre 2010, aber es wurden so viele Veränderungen vorgenommen, dass sich Boss Baddie entschloss, es als eigenständiges Spiel zu veröffentlichen).

Was mir gefiel: Die beiden zentralen Gimmicks von Really Big Sky machen es leicht, einfach drauflos zu spielen, da man sich keine Level merken kann und zugleich ein Upgrade-Fortschritt garantiert ist. Selbst wenn man nur ein paar Minuten während de Mittagspause spielt, reicht das aus, um ein Upgrade freizuschalten, das es einem ermöglicht, am Abend zu Hause einen neuen Punkterekord aufzustellen. Das ist ein großer Unterschied zu Shoot-’em-ups wie Ikaruga, bei denen zumindest ich immer gut eine halbe Stunde zum Warmspielen brauche, um auch nur die geringste Chance zu haben, meinen alten Punkterekord zu verbessern oder im Spiel voranzukommen. Diese Eignung für das kurze Spiel zwischendurch würde Really Big Sky zu einem idealen Kandidaten für die mobilen Plattformen machen - zu schade, das es nur für den PC erscheint (an einer Portierung für Xbox Live Arcade wird jedoch schon gearbeitet). Allen, die erst in die Shoot-’em-up-Szene einsteigen oder eher Gelegenheitsspieler sind, bietet Really Big Sky einen eher behutsamen Einstieg in die Welt der Spiele, die einem den Arsch versohlen.

Was mir nicht gefiel: Falls Sie Ikaruga oder Radiant Silvergun gespielt haben oder den Ausdruck „Bullet Hell“ (Kugelhölle) benützen, sind Sie vermutlich zu cool für Really Big Sky. Ich persönlich mag Spiele, die mich bestrafen, bis ich gelernt habe, sie richtig zu spielen (ich bin wohl ein Masochist) und ich mag auch Level, die so kompliziert gestaltet sind, dass sie mich immer und immer wieder töten. Die zufällig generierten Level und das Upgrade-System von Really Big Sky wirken im vergleich dazu eher billig. Außerdem kann das geschehen optisch ziemlich hektisch und verwirrend, allerdings nicht auf die „Wow, das sind aber viele Kugeln“ Art, sondern auf die „Ich weiß nicht, ob mich das töten wird oder nicht“ Art, was unglaublich frustrierend ist.

Wie lange wird man damit Spaß haben? Da man Really Big Sky nie wirklich „besiegen“ kann, ist es theoretisch möglich, ewig zu spielen – und mit Spielmodi wie „Pacifist“ (man kann nicht schießen) oder „Boss Rush“ (ein Boss-Kampf nach dem anderen, mit ständig steigender Schwierigkeit) wird hier reichlich Inhalt geboten. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass irgendjemand Really Big Sky länger als zwei Wochen spielen wird.

Ist es den Kaufpreis wert? Really Big Sky ist eine interessante Variante des Shoot-’em-up-Genres und bietet reichlich Arcade-Action für € 5,80. Schlagen Sie zu, wenn Ihnen der Sinn nach etwas Neuem steht.

Abschließende Bewertung

Spiel: 6,25

Spaßfaktor: 5,75

Titel: Really Big Sky

Preis: € 5,80

Plattform: PC (Windows XP /Vista/7)

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