Ich liebe Superhelden und dümmliche Spiele, sofern sie nicht allzu albern sind, die ich auf meinem Smartphone gratis spielen kann. Deshalb habe ich alle Mobilspiele, die Marvel und DC in den App Store geschmissen haben, um noch mehr Geld zu verdienen, ausprobiert, seit ich mein erstes iPhone bekam. In den vergangenen paar Jahren probierte ich das Kampfspiel Marvel: Contest Of Champions (anständige Spieltiefe, aber man muss Geld ausgeben, um nennenswerte Fortschritte zu machen), Avengers Academy mit seiner Teenager-Thematik (ein angenehm geistloses Städtebauspiel, das ebenfalls zu schnell Geld erforderte) und Marvel Strike Force (ein unterhaltsames Spiel mit Strategieelementen mit einer ärgerlich kaputten Pay-to-win-Ökonomie) ausprobiert. Doch vor kurzem fand ich ein Spiel, das wirklich gut aussieht und halbwegs spielbar zu sein scheint, nämlich das eigenartige Kartenspiel Marvel Battle Lines.
Battle Lines wurde von Nexon herausgebracht und erscheint auf den ersten Blick ziemlich unkompliziert. Spiele werden auf einem Drei-mal-vier-Raster gespielt, wobei jeder der Spieler abwechselnd mit einer seiner Karten einen Platz belegt. Wenn Sie es schaffen, mit drei Karten eine horizontale Linie oder mit vier Karten eine vertikale Linie zu legen, können Sie Ihrem Gegner Schaden zufügen. Sie können außerdem, wenn Sie an der Reihe sind, mit einer Ihrer Karten eine Karte des Gegners attackieren, weshalb es sich nicht nur um eine seltsame Version von Tic Tac Toe handelt. Okay, es ist definitiv eine seltsame Version von Tic Tac Toe, aber das Besondere daran ist, dass die meisten Karten über eine Spezialkraft verfügen – manche verursachen zusätzlichen Schaden, wenn Sie attackieren, andere verstärken befreundete Karte oder rufen schwächere Karten herbei, die Quadrate belegen.
Manche Karten sind generischer Müll, aber es ist beeindruckend wie viele erkennbare Marvel Helden und Bösewichte im Spiel erscheinen – auch wenn die X-Men und die Fantastic Four allesamt fehlen. Ich habe zum Beispiel ein Deck, das ausschließlich aus Daredevil Charakteren besteht – neben dem guten alten Hörnerkopf sind auch Karen Page, Foggy Nelson, Elektra und sogar Ikari, der Attentäter aus Mark Waids großartigem Run in den Daredevil Comics dabei. Foggy kann nichts Besonderes tun, aber die anderen Karten verfügen über gewisse Fähigkeiten (und einen markigen Kampf-Spruch), der gut zu ihrem Charakter in den Comics passt. Das ist gutes Fan-Service.
Doch was das Spiel von gutem zu großartigem Fan-Service macht, ist die Unbeatable Squirrel Girl Karte. In den modernen Marvel Comics hat sich Squirrel Girl den prahlerischen Namen, den sie sich selbst gegeben hat, redlich verdient, indem sie alle möglichen Helden und Bösewichte mit viel Humor, harten Schlägen und dem einen oder anderen Trick besiegt hat, und in Battle Lines ist sie ebenso unbesiegbar. Buchstäblich. Wenn Sie die Squirrel Girl richtig spielen, gewinnen Sie automatisch. Das hört sich so an, als wäre das Spiel nicht unbedingt fair, sondern irgendwie kaputt, aber es ist sehr witzig und passt perfekt zu diesem Charakter.
In jedem Fre-to-play-Spiel stößt man irgendwann an die Geld-Wand, wenn man eifrig genug spielt, aber in den zwei Wochen, die ich mich nun mit Battle Lines beschäftige, war das noch nicht der Fall. Das ist wirklich das Beste, was ich über ein Mobilspiel sagen kann. Aber ernsthaft, dass die Squirrel Girl Karte unbesiegbar ist, ist ein großartiger Gag – und mehr Leute sollten Waids Daredevil Run lesen.
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