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Sufjan Stevens: Carrie & Lowell (Albumkritik)

 

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Sufjan Stevens: Carrie & Lowell (Asthmatic Kitty)

Sufjan Stevens’ Alben Michigan und Illinois wurden zwar mit Lob überhäuft, doch konnte man sich eines nagenden Gefühls nicht erwehren, dass seine Musik bewegender war und den Zuhörer mehr ansprach, als sie weniger „high-concept“ war, etwa auf Seven Swans. Für sein siebentes Album, auf dem Herzschmerz und Tod vermischt sind, kehrt er zu dieser Stimmung zurück – düster und intim, mit sparsamer Instrumentierung. “Shall we beat this or celebrate it?/ You’re not one to talk things through”, singt er auf dem erschütternd schönen „All of Me Wants All of You“ und lässt auf diese Zeile verbittert dies folgen: “You checked your texts while I masturbated/ Manelich, I feel so used.” Da dieses Album nach seiner Mutter (sie verließ Stevens’ Familie, als er sehr jung war, und litt unter psychischen Erkrankungen) und seinem Stiefvater (er hilft ihm beim Management seines Plattenlabels) benannt ist, kann man sich nur schwer des Eindrucks erwehren, dass er sich hier mit seiner Kindheit auseinandersetzt, um ihre Geister ein für alle Mal zu bannen: ist es Carrie, die auf „Fourth of July“ an seinem Bett sitzt, „with a halo at your head”, vor allem wenn Stevens sich dann fragt: “Was it all a disguise?”? Die Musik passt perfekt zu den Texten und bringt es zuwege, zugleich überwältigend und dezent zu sein: Melodien geben die Stimmung und die Gefühle perfekt wieder. Carrie & Lowell ist in jeder Hinsicht ein Vergnügen und mit Sicherheit eines der Alben des Jahres.

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