Cold Spring Fault Less Youth
(Warp)
Was passiert, wenn alle Gitarrenbands aussterben? Das neue Mount Kimbie Album könnte diesbezüglich zu einigen Ideen anregen. Dieses aus London stammende Duo, das bis vor kurzem der musikalischen Richtung namens Post-Dubstep zugerechnet werden konnte, hat sich mit seiner zweiten Platte gehörig weiterentwickelt. Man bleibt zwar nach wie vor weitgehend elektronisch, doch man meidet typisches Genre-Material und setzt lieber auf das Hervorrufen von Stimmungen und traditionelleres Songwriting. Kai Campos, eine Hälfte von Mount Kimbie, tritt als Sänger hervor und kann neben Gastauftritten des kratzigen, übellaunigen King Krule überzeugen, dessen zwei Kollaborationen – „You Took Your Time“ und „Meter, Pale, Tone“ – zu den besten Tracks auf der Scheibe zählen. Die Stimmung wird am besten wiedergegeben: zarte Synthesizerklänge werden mit hallendem Schlagzeug und leichter Verzerrung kombiniert und die Melodien sind melancholisch. Es ist weit und breit keine Gitarre zu hören, aber wenn man einen existierenden musikalischen Begriff verwenden müsste, um diese Stimmung zu benennen, dann wäre man versucht „Indie“ zu sagen. Es wird interessant sein zu hören, was als nächstes kommt.
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